10 Jahre AWO-Familienberatung Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. 2021 wollte das AWO-Familienberatungszentrum Wolfenbüttel sein 10-jähriges Jubiläum feiern, doch angesichts der Corona-Pandemie ist leider nur ein Rückblick möglich.

 

Vor zehn Jahren hatte sich das AWO-Beratungszentrum Gifhorn beim Land Niedersachsen auf ausgeschriebene Beratungsprojekte für Schwangere beworben und den Zuschlag erhalten. Damit wurde die AWO in die finanzielle Lage versetzt, auch in Wolfenbüttel eine Zweigstelle für Beratung rund um die Schwangerschaft einzurichten.

 

Sozialpädagogin Dora Wolf, seit 1996 beim AWO-Beratungszentrum Gifhorn in der Schwangerschafts-, Ehe-, Lebens- und Familienberatung tätig, hat den Aufbau des neuen Familienberatungszentrums gestaltet. Nach 5 Jahren „Einzelkämpferdasein“ konnte mit Christina von Buch eine zweite Beraterin eingestellt werden. Dies wurde durch weitere finanzielle Förderung durch das Land Niedersachsen sowie ergänzende Kostenübernahme des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig möglich. Dadurch konnte das Beratungszentrum die Sprechzeiten sinnvoll erweitern.

 

Am 1. Februar 2011 nahm Dora Wolf ihre Arbeit in den schönen Räumen am Lessingplatz 3 direkt neben dem Lessinghaus auf. Innerhalb weniger Wochen waren Renovierungs- und Einrichtungsmaßnahmen abgeschlossen. Gleichzeitig feilte die Beraterin an der Konzeption für das neue Angebot und führte erste Gespräche mit Berufskolleg*innen aus der sozialen Landschaft Wolfenbüttels. Die positive, ja oft auch herzlich empfundene Aufnahme durch die Vertreter*innen anderer in der Stadt beheimateter Sozialeinrichtungen machte es ihr leicht, sich in das Netz einzufügen.

 

Themen, die in der Beratungsstelle bearbeitet werden sollten, waren:

 

Schwangerschaftskonfliktberatung, Sozialberatung, seelische Probleme rund um die Geburt, Beratung bei schwierigen Schwangerschaftsverläufen, Begleitung bei der Verarbeitung einer erlebten Fehl-/Totgeburt, ungewollte Kinderlosigkeit, vorgeburtliche Untersuchungen (Beratung rund um Pränataldiagnostik), Sexualberatung, Verhütungsberatung und die Organisation von Veranstaltungen im „Eltern- und Schwangerencafé“.

 

Schon vor der offiziellen Eröffnung Anfang Mai führte Dora Wolf Beratungsgespräche zu Schwangerschaftskonflikten und schwierigen Schwangerschaftsverläufen.

 

Zudem legte sie selbstentwickelte Informationsschriften bei allen öffentlichen Einrichtungen, bei Gynäkologen, Wohlfahrtsverbänden, Apotheken sowie Schulen aus. Neben vielfältigen Infomaterialien wurde auf der Homepage des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig (www.awo-bs.de) auch eine eigene Unterseite für das Wolfenbütteler AWO-Beratungszentrums installiert.

 

Neben regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen im „Eltern- und Schwangerencafé“ verfeinerten sich auch Angebote zum Thema „Krisen rund um die Geburt“ mit einem therapeutischen Gruppenangebot sowie dem Aufbau eines Netzwerkes von Fachfrauen unterschiedlicher Professionen, um die Behandlungsmöglichkeiten in der Region zu optimieren. Im Laufe der Jahre entwickelte sich beispielsweise ein deutlicher Schwerpunkt der Arbeit in Richtung seelischer Konflikte rund um die Geburt.

 

Als ein wichtiger Aspekt der Beratungstätigkeit wurde die Vernetzung mit den freiberuflich tätigen Hebammen, Ärzte*innen, anderen Beratungsinstitutionen und Sozialverbänden angegangen. Von der sich daraus entwickelnden vertrauensvollen Zusammenarbeit profitierten die Ratsuchenden, indem sie gegebenenfalls eine unkomplizierte Weiterverweisung an eine zuständige Stelle erfuhren.

 

Über eine Kooperation mit der Ostfalia-Hochschule können Student*innen im AWO-Familienberatungszentrum ein anerkanntes Orientierungs- oder Vertiefungspraktikum absolvieren, selbst Beratungsinitiativen entwickeln und erproben oder als Projektstudent*innen in Familien vermittelt werden. Ab 2015 öffnete sich das Beratungszentrum auch Schüler*innen zur Absolvierung von Berufspraxistagen. Auftritte im AWO-Imagefilm oder bei Radio Okerwelle ergänzten die bunte Vielfalt.

 

Schlaglicht auf Zahlen aus 10 Jahren:

 

1462 Beratungsklient*innen/ tausende Beratungsgespräche

  393 Teilnehmer*innen beim „Eltern- und Schwangerencafé“

    91 Teilnehmerinnen der Frauengruppe

   29   Projektstudent*innen

   11   Praktikant*innen

   40   Schülerinnen

 425   Kooperationsgespräche/Arbeitskreistreffen

 

… und vieles mehr.