AWO würdigt Kita-Mitarbeiter*innen am Tag der Kinderbetreuung

Region Braunschweig. In einer Grußbotschaft wenden sich Dirk Bitterberg, AWO-Geschäftsfeldleiter Famile & Soziale Dienste, und Ursula Tetzel, AWO-Bereichsmanagerin Kindertagesstätten, anlässlich des heutigen Tages der Kinderbetreuung an die Mitarbeiter*innen der AWO-Kitas in der Region:

 

„Über 830.000 Kita-Fachkräfte und Kindertagespflegepersonen sorgen bundesweit jeden Tag dafür, dass Kinder bestmöglich gefördert werden und ihre Eltern Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren können – auch und gerade in Zeiten der Corona-Pandemie und der schrecklichen Ereignisse in der Ukraine.

 

Ohne Sie könnte beispielsweise VW keine PKWs produzieren, die Verkäuferin und Kassiererin nicht verkaufen oder kassieren, ohne Sie wäre die Pflege in Seniorenheimen und Krankenhäusern nicht möglich. Sie sind es, die dafür sorgen, dass die Eltern ihrem Beruf nachgehen können und dass die Gesellschaft überhaupt funktioniert. Ihnen gebührt Dank und Unterstützung.

 

Die Bedingungen, unter denen Sie Ihre wichtige pädagogische Arbeit geleistet haben, waren in den letzten Monaten belastend und zermürbend. Ständig neue Hygiene- und Testvorgaben haben uns alle in Atem gehalten. Und die übergroße Mehrheit von Ihnen hat sich solidarisch gezeigt und sich impfen lassen. Auch dafür unseren herzlichen Dank.

 

Mit rund 3.800 Fachkräften im AWO-Bezirksverband Braunschweig e. V. betreuen wir in fast 30 Kindertagesstätten zwischen Harz und Heide rund 2.300 Kinder. Dazu kommen noch etwa 280 Kindertagespflegepersonen, die rund 950 Tageskinder betreuen.

 

Pädagogische Fachkräfte und Kindertagespflegepersonen müssen echte Multitalente sein: Sie sind Lehrer*innen, Vertrauenspersonen, Spielkamerad*innen, Tröster*innen und Vorbilder zugleich. Mit ihrer Arbeit leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag für das unbeschwerte Aufwachsen unserer Kinder und das Funktionieren unserer Gesellschaft. Das, was Sie als pädagogische Fachkräfte leisten, verlangt nach einem Höchstmaß an gesellschaftlicher und politischer Anerkennung – auch und insbesondere über die Zeit der Corona-Pandemie hinaus.

 

Seit vielen Jahrzehnten schon setzt sich die AWO für den Ausbau der Kindertagesbetreuung und für die Sicherstellung und die Weiterentwicklung der Qualität in der Erziehung, Bildung und Betreuung, aber auch für gute Rahmenbedingungen für die Fachkräfte und Kindertagespflegepersonen ein. Immer wieder legen wir uns mit der Landes- und Bundespolitik an und werden nicht müde, unsere Forderungen zur Qualitätsverbesserung und das Quotenverhältnis von Kind zu Fachkraft zu wiederholen.

 

Der Fachkräftemangel, der von der AWO und vielen anderen schon seit etlichen Jahren vorhergesagt wurde, ist längst Realität. Der Fachkräftemarkt ist leegefegt, es wird nicht genug ausgebildet und die Rahmenbedingungen sind für viele junge Menschen nicht mehr attraktiv genug. Bereits jetzt fehlen je nach Schätzung zwischen 20.000 und 70.000 Fachkräfte; ab 2025 mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung fehlen weitere 100.000 Fachkräfte.

 

Es muss endlich die gesellschaftliche Aufwertung beispielsweise des Berufes der/des Erzieher*in erfolgen, neue Potenziale müssen erschlossen werden, unter anderem mit der Anerkennung von ausländischen Fachkräften, der Befreiung von Schulgeld und der Einführung von Ausbildungsvergütungen. Wir müssen junge Männer erreichen, für den Beruf begeistern und Wiedereinsteiger*innen den Weg zurück in die Kita ermöglichen.

 

Ohne Ihre Arbeit und Ihr Engagement in den Einrichtungen und Kindertagespflegestellen wäre eine qualitativ hochwertige Erziehung, Bildung und Betreuung nicht möglich. Unser Dank gilt im Besonderen den Fachkräften vor Ort, aber auch den Kita-Leitungen, die sich gemeinsam tagtäglich den Herausforderungen stellen und dabei stets das Kindeswohl im Blick behalten.“

 

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