Goslar. Gute Musik, gutes Wetter, gutes Essen, gute Laune und wenige, aber ansprechende Reden: Ein rundum gelungenes Geburtstagsfest feierte die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS) Goslar der AWO.
Zum Hoffest am Standort in der Bäringerstraße 24-25 kamen insgesamt rund 80 fröhlich Feiernde. Ab 14 Uhr trudelten die Gäste ein, begrüßt durch Gitarrenklang und Gesang von Lucky Logan alias Martin Hildebrandt. Geladen waren die Ansprechpersonen der rund 100 gesundheitsbezogenen Selbsthilfegruppen, die die KISS Goslar in 30 Jahren effektiver Arbeit gründete und betreut.
Einrichtungsleiterin Christine Mahlstedt – seit 20 Jahren das „Gesicht“ der KISS Goslar – hieß die Gäste herzlich willkommen und überbrachte die Grüße der Leitungsebene des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig: Der Vorsitzende Rifat Fersahoglu-Weber (Gründer der KISS Goslar) und sein Stellvertreter konnten wegen Erkrankung nicht kommen.
In ihrer Ansprache dankte Mahlstedt allen Gruppenmitgliedern sowie ihren rührigen Mitarbeiterinnen Brigitte Sydekum, Barbara Dancs und Stefanie Gölz für ihren Einsatz. Durch das Engagement in der Selbsthilfe, so Mahlstedt, entwickelten sich die passiv Betroffenen zu aktiven Experten, die zeigten, wie eine chronische Erkrankung oder eine besonders herausfordernde Lebenssituation zu meistern sei. Mit den rund 100 Gruppen („Großstadtniveau“) decke die AWO-KISS Goslar ein breites Bedarfsspektrum ab. Neue Gruppen, wie beispielsweise für die Betroffenen von Langzeit-COVID, seien in Vorbereitung.
Irmgard Kollwitz, seit 12 Jahren Ansprechpartnerin der Post-Polio-Gruppe, überreichte – mit viel Applaus – einen Korb mit „symbolischem“ selbst genähtem Obst wie Kirschen (der „süße“ Erfolg der Arbeit 30 Jahre KISS), Chilis (manchmal „brennt“ es auch) und Pilzen (es kann etwas „schwer verdaulich“ sein).
Silvia Löffelholz von der Gruppe „Eltern hochbegabter Kinder“ (Clever Kids) gab ein Geburtstagslied zum Besten, und weitere Blumen- und Konfekt-Präsente füllten den Geburtstagstisch. „Das schönste Geschenk aber ist die ehrenamtliche Aktivität der vielen Gruppenmitglieder, die sich und ihren Mitbetroffenen zu mehr Lebensmut und –qualität verhelfen“, findet Christine Mahlstedt.
Ein Foodtruck lieferte schmackhafte – auch vegane - Burger, es gab frisches Popcorn, jede Menge (alkoholfreier) Getränke und viel Gelegenheit zu Gespräch und Austausch.
Kleiner Höhepunkt: Mit Namenskärtchen versehen wurden „99 (+1) Luftballons“ auf die Reise geschickt, musikalisch begleitet von Lucky Logan – natürlich mit dem Nena-Hit. Die bunte Ballon-Schar trägt jetzt den Selbsthilfe-Gedanken weit hinaus – und einige blieben gleich vor Ort hängen. Auf die nächsten 30 Jahre!
