„Die Seele braucht Erholung“ – Konzert im Zeichen der Solidarität mit der Ukraine

Braunschweig. Zu einem Konzert mit dem Chor „Ukrainische Seele“ und der Band „Dali Bude“ lud die AWO in die St.-Thomas-Kirche im Braunschweiger Stadtteil Heidberg ein. Ausrichter waren die AWO-Migrationsberatung, der AWO-Nachbarschaftsladen Heidberg und das integrative Stadtteilprojekt Heidberg AKTIV. Der Abend stand unter dem Motto „Im Zeichen der Solidarität mit der Ukraine“.

 

Unter den mehr als 200 Gästen in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche war auch Julia Retzlaff, Mitglied der SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag. Die Besucher*innen wurden von Rifat Fersahoglu-Weber, Vorsitzender des Vorstands im AWO-Bezirksverband Braunschweig, und Martin Stützer, Leiter der Migrationsberatung, begrüßt.

Beide AWO-Vertreter wiesen auf die wertvolle Mitwirkung der AWO bei der Beratung und Betreuung der Kriegsflüchtlinge hin. Rifat Fersahoglu-Weber dankte den so zahlreich erschienenen Gästen für ein deutliches Zeichen der Solidarität für die in der Ukraine ausharrenden Menschen, aber auch für die nach Braunschweig geflüchteten Personen.

 

Martin Stützer betonte seine Freude darüber, dass sich weiterhin viele Braunschweiger*innen mit Wurzeln in anderen Republiken der ehemaligen UdSSR für die Kriegsvertriebenen aus der Ukraine engagieren – teils beruflich, oftmals aber auch ehrenamtlich.

 

Bevor es musikalisch wurde, wandte sich noch Tanja Makarchuk vom Verein „Freie Ukraine Braunschweig“ in der Landessprache an die geflüchteten Konzertbesucher*innen im Raum. Sie hob hervor, dass so eine Veranstaltung auch und gerade in solch schwierigen Zeiten notwendig sei – „denn auch die Seele braucht Erholung“.

 

Bereits vor Kriegsausbruch bestand zwischen diesem Verein und der AWO eine lose Kooperation, die nun enger und verbindlicher geworden ist.

 

Sodann folgte unter der Leitung von Marina Lizwhoi  der Auftritts des Chors „Ukrainische Seele“. Die in diesem Chor singenden Frauen, alle erst vor kurzer Zeit aus der Ukraine nach Braunschweig geflüchtet, ernteten viel Applaus für einen gesanglich überzeugenden und auch sehr ausdruckstarken Auftritt.

 

Das Hauptprogramm bestritt anschließend die Braunschweiger Formation „Dali Bude“– der Begriff stammt aus der ukrainischen Sprache und bedeutet „Fortsetzung folgt.“ Leadsänger Gennadiy  Netuzhylov und seine drei Bandmitglieder sangen und spielten internationale Musik mit traditionellen ukrainischen Klängen. Immer wieder schlug er in seinen Moderationen zwischen den Songs auch Brücken zwischen der Ukraine und Deutschland.

 

Das Publikum dankte nach 90 Minuten mit „standing ovations“ und holte die Formation für vier Zugaben zurück an die Instrumente und Mikrofone.

 

Am Ausgang wurde für ein Kooperationsprojekt zwischen der AWO und Freie Ukraine Braunschweig gesammelt. Mit dieser Maßnahme wird ein Beitrag zur Stabilisierung geflüchteter Kinder, Jugendlicher und Erwachsener aus der Ukraine und zur Förderung ihrer Integration geleistet  – unter Einbindung von Braunschweiger*innen mit und ohne Migrationshintergrund.

 

Geplant sind einerseits so genannte „Traumpädagogische Gesprächsgruppen“ und andererseits begleitende Maßnahmen wie Sprachförderangebote, Sportprojekte, Freizeitangebote mit integrativem Charakter, Förderung kultureller Teilhabe sowie schulische Unterstützung (Hausaufgaben, Nachhilfe) für Kinder und Jugendliche.

 

Hier kommt auch ein Großteil der Spenden zum Einsatz, die die AWO in den vergangenen Monaten bereits einwerben konnte.