Neu- und Umbau der Marie-Juchacz-Schule in Wolfshagen: Erste Bauphase beginnt im Dezember 2024

Foto von links: Patrick Saupe (Abteilungsleiter von zwei Wohngruppen), Nils Borkowski (Leiter Geschäftsbereich Jugend- und Erziehungshilfen des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig), Maic Lindner (stellv. Vorsitzender des Vorstandes und kaufmännischer Leiter des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig), Christian Friedrich (Leiter des Fachdienstes Schulorganisation beim Landkreis Goslar), Michael Conzen (Leiter des Fachbereichs Bildung und Kultur), Britta Kerstingjohänner (Architektin) und Agnieszka Mieskalski (Schulleiterin der Marie-Juchacz-Schule)

Foto von links: Patrick Saupe (Abteilungsleiter von zwei Wohngruppen), Nils Borkowski (Leiter Geschäftsbereich Jugend- und Erziehungshilfen des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig), Maic Lindner (stellv. Vorsitzender des Vorstandes und kaufmännischer Leiter des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig), Christian Friedrich (Leiter des Fachdienstes Schulorganisation beim Landkreis Goslar), Michael Conzen (Leiter des Fachbereichs Bildung und Kultur), Britta Kerstingjohänner (Architektin) und Agnieszka Mieskalski (Schulleiterin der Marie-Juchacz-Schule)

In den kommenden rund dreieinhalb Jahren soll die Schule in freier Trägerschaft des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig umfassend saniert werden / Landkreis Goslar finanziert Projekt zum Teil über eine Erhöhung der Schulrestkosten

Der Startschuss für den Neu- und Umbau am Standort der Marie-Juchacz-Schule in Wolfshagen ist gefallen: Mit der Einreichung des Bauantrages beginnt nun die Umsetzungsphase des Bauprojektes, das bereits seit einigen Jahren durch den AWO-Bezirksverbandes Braunschweig e.V. als privaten Einrichtungsträgers in enger Abstimmung mit dem Landkreis Goslar als Schul- und Jugendhilfeträger vorbereitet wird. 

 

Bei der Marie-Juchacz-Schule handelt es sich um eine Förderschule mit dem Schwerpunkt emotional-soziale Entwicklung: Unter der freien Trägerschaft des AWO Bezirksverbandes Braunschweig e.V. werden hier bis zu 80 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, die vorübergehend keine Regelschule besuchen. Primäres Ziel ist es, diesen Kindern als Durchgangsschule die Rückkehr zu einer allgemeinbildenden Schule zu ermöglichen, darüber hinaus ist es für sie auch möglich, hier den Haupt- oder Realschulabschluss zu erwerben. Zusätzlich zum Schulbetrieb werden am Standort in Wolfshagen durch die AWO Braunschweig im Rahmen der Jugendhilfe drei stationären Wohngruppen sowie einer sozialpädagogischen Tagesgruppe betrieben. 

 

Die veraltete Gebäudestruktur und ein weitreichender Modernisierungsbedarf am Standort in Wolfshagen machen den Umbau der Schule nötig. Geplant ist, dass sich das Projekt während der Bauzeit von gut dreieinhalb Jahren in drei Phasen gliedert: Der erste Bauabschnitt soll bereits im Dezember 2024 mit Abbruch der Turnhalle und dem Neubau des Verwaltungsgebäudes starten. Diesem schließen sich der Abriss des alten Verwaltungsgebäudes sowie die Errichtung eines Neubaus für die Wohngruppen an. Das Gebäude, das bislang hierfür zur Verfügung stand, soll künftig durch die Schule genutzt und entsprechend umgebaut werden. Mit dem Abbruch des alten Schulgebäudes wird das Projekt abgeschlossen, dieser ist für Mai 2028 anvisiert.

 

„Ich freue mich sehr, dass es nach langjähriger Vorbereitung und Planung in wirklich guter und konstruktiver Zusammenarbeit mit dem Landkreis Goslar nun endlich losgeht: Der 1.Bauantrag für unser großes Um- und Neubauvorhaben in Wolfshagen ist gestellt. In den kommenden Jahren werden wir nun also nach und nach unseren AWO-Jugendhilfe-Standort baulich erneuern. Das wird sicherlich an vielen Stellen spannend, da während der Baumaßnahmen unsere drei Wohngruppen, unsere Tagesgruppe, unsere Familienangebote und unsere Marie-Juchacz-Schule durchgehend geöffnet bleiben. Sicherlich wird es in den kommenden Jahren auch immer mal wieder laut, dreckig oder irgendwie anders herausfordernd für die Nutzerinnen und Nutzer unseres Standorts sei“, sagt Nils Borkowski, Leiter Geschäftsbereich Jugend- & Erziehungshilfen des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig e.V. „Aber wir wollen unser vielfältiges Angebot für die jungen Menschen und Familien zu keiner Zeit einschränken oder gar einstellen. Daher gehen wir auch in aufeinander folgenden Bauabschnitten vor, also Gebäude für Gebäude und machen nicht alles gleichzeitig. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortschritte und natürlich auf das Ergebnis und ich bin dankbar und erleichtert, dass wir durch diese dringend erforderlichen Baumaßnahmen, die nun bald beginnen unser Jugendhilfeangebot in Wolfshagen langfristig sichern können.“

Die Gesamtkosten für das Projekt liegen bei insgesamt rund 7,9 Millionen Euro. Finanziert werden Neubau und Sanierung der Schule mit einem Kostenpunkt von rund 1,7 Millionen Euro dabei durch den Landkreis Goslar über eine Anpassung der sogenannten Schulrestkosten: Diese werden durch die Kreisverwaltung pro Bauabschnitt schrittweise erhöht, sodass nach Abschluss der Baumaßnahme (und bei einer voraussichtlich gleichbleibenden Schülerzahl von 72) diese von bislang rund 557.000 Euro jährlich auf rund 660.000 Euro steigen. Diesen Beschluss fasste der Kreistag bereits im Oktober 2022.

 

„Seit mehr als 70 Jahren befindet sich unsere AWO Wohngruppen und unsere Schule für Erziehungshilfen mit über 120 Plätze für junge Menschen im Standort Wolfshagen an der Knokewiese 11. Unsere Gebäudestruktur in Wolfshagen ist teilweise 100 Jahre alt und entspricht weder den Grundrissanforderungen einer modernen Jugendhilfe noch den heutigen geforderten Sicherheitsanforderungen. Der AWO Bezirksverband Braunschweig ist daher sehr erleichtert, dass wir nunmehr nach vielen Jahren des Wartens eine bauliche Gesamtlösung mit dem Landkreis Goslar und der Stadt Braunschweig für unsere Einrichtung gefunden haben. Wir investieren in die Zukunft des Standortes und sichern somit über viele Jahrzehnte über 80 zukunftssichere Arbeitsplätze“, sagt Maic Lindner, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands und kaufmännischer Leiter des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig.

 

„Der Marie-Juchacz-Schule kommt in der Schullandschaft des Landkreises Goslar eine besondere Bedeutung zu: Sie soll Schülerinnen und Schüler mit einem besonderen Förderbedarf bestenfalls den Weg zurück zu einer allgemeinbildenden Schule ebnen und ihnen so die größtmögliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Der Bedarf ist eindeutig da, wie uns die aktuellen Schülerzahlen zeigen – daher liegt uns viel daran, dass der Standort erhalten wird“, erläutert Michael Conzen, Leiter des Fachbereichs Bildung und Kultur beim Landkreise Goslar.

 

Christian Friedrich, Leiter des Fachdienstes Schulorganisation, ergänzt: „Ziel ist es, dass die Schule ihre Aufgabe weiterhin wahrnehmen kann, Schülerinnen und Schüler individuell und besonders auch in Hinblick auf soziale Kompetenzen zu fördern. Hierfür ist ein modernes Gebäude mit einem Raumkonzept, das den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schülern ebenso wie denen den Pädagoginnen und Pädagogen entspricht, notwendig – die jetzige Gebäudestruktur erfüllt diese Ansprüche nicht mehr. Daher haben wir die Vorbereitungen für den Neu- und Umbau in den vergangenen Jahren stets im intensiven Austausch mit dem AWO Bezirksverband begleitet.“ Da der Landkreis Goslar die Einrichtungen der Jugendhilfe, die am Standort Wolfshagen zusätzlich betrieben werden, im Rahmen der Hilfe zur Erziehung nutzt, wird die Investition auch seitens des kreiseigenen Jugendamtes begrüßt, um dieses Angebot aufrecht zu erhalten.