AWO fordert Tarifvertrag für alle Pflegekräfte

Braunschweig. Den Fachkräftemangel in der Pflege kommentiert der Vorstandsvorsitzende des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig und Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes der AWO Deutschland, Rifat Fersahoglu-Weber:

„Wir erwarten von der neuen Bundesregierung spürbare Verbesserungen für die Beschäftigten in der Altenpflege und begrüßen die positiven Signale aus dem Arbeits- und dem Familienministerium. Es müssen endlich die Voraussetzungen für einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag in der Pflegebranche geschaffen werden. Das Ziel sind bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Bezahlung für die Pflegekräfte. Es ist nicht erst seit den gestern veröffentlichten Zahlen klar, dass vielerorts Pflegekräfte fehlen.

Union und SPD haben im Koalitionsvertrag im Bund angekündigt, die gesetzlichen Voraussetzungen für angemessene Löhne und gute Arbeitsbedingungen in der Altenpflege zu schaffen und gemeinsam mit den Tarifpartnern dafür sorgen zu wollen, dass Tarifverträge flächendeckend zur Anwendung kommen. Jetzt muss die Bundesregierung ihren Worten Taten folgen lassen.

Die dringend notwendige bessere Bezahlung der Pflegekräfte wird für eine Kostensteigerung sorgen. Die Bundesregierung darf die Pflegebedürftigen damit nicht allein lassen. Die Pflegekassen müssen einen höheren Beitrag zu den Pflegekosten leisten. Dies bedeutet am Ende eine Erhöhung der Pflegebeiträge. Die im Wahlkampf geweckten großen Erwartungen müssen nun erfüllt werden. Die Bundesregierung wird sich daran messen lassen müssen.

In Niedersachsen ist der Nachholbedarf beim Thema Pflege besonders groß. Die Landesregierung könnte bei ihren Bemühungen um die Zukunft der Pflege ruhig noch eine Schippe drauflegen. Ein Schritt in die richtige Richtung war die Abschaffung des Schulgeldes vor einigen Jahren. Damit wird sichergestellt, dass für diese Ausbildung nicht auch noch Geld mitgebracht werden muss.

Das Berufsfeld der Pflege hat insgesamt eine gute Zukunft. Deshalb gilt es ein positives Bild dieser Tätigkeiten zu vermitteln.“