Braunschweig/Wolfenbüttel. Die Geschäftsleitung des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig besuchte die Schachtanlage Asse II im Landkreis Wolfenbüttel. Bereits auf der Bezirkskonferenz 2012 hatten sich 90 Delegierte des Wohlfahrtsverbandes intensiv mit dem Thema Rückholung des Atommülls aus der Asse beschäftigt. „Unsere Mitglieder haben einen Antrag beschlossen, in dem gefordert wurde, sich für die Erreichung der Langzeitsicherheit und die Rückholung des Mülls aus der Asse einzusetzen“, sagte Vorstandsvorsitzender Rifat Fersahoglu-Weber.
Im ehemaligen Salzbergwerk Asse II wurden zwischen 1967 und 1978 zu Forschungszecken rund 126.000 Fässer mit radioaktiven Abfällen eingelagert. Durch tägliche Laugenzutritte von derzeit 12.500 Litern kann die Langzeitsicherheit des dort eingelagerten Mülls nicht gewährleistet werden. Es wurde inzwischen ein Plan zur Rückholung der eingelagerten Abfälle vorgestellt. Um dieser Aufgabe nachkommen zu können, werden zur Faktenerhebung derzeitig die verschlossenen Kammern, in denen die Fässer eingelagert sind, angebohrt und untersucht. „Ein weiterer Schwerpunkt ist der Erhalt der Standsicherheit des Bergwerks“, sagte Rifat Fersahoglu-Weber nach dem Besuch. Über die Baumaßnahmen und die einzelnen Arbeitsschritte informierten sich Rifat Fersahoglu-Weber, Maic Lindner, Thorsten Planck, Dagny Heiser und Falk Hensel unter Tage.
„Der eingelagerte Atommüll in der Schachtanlage Asse gehört zu den größten umweltpolitischen Herausforderungen der Bundesrepublik“, sagte Fersahoglu-Weber. „Beispielhaft ist der Begleitprozess, in dem Bürgerinitiativen, zivilgesellschaftliche Gruppen, Wissenschaftler und Verantwortliche an einem Tisch sitzen und die Arbeitsschritte kritisch begleiten. „Hier findet umfängliches Bürgerschaftliches Engagement statt“, sind sich die Vertreter der Geschäftsleitung des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig einig.
Die Vertreter der AWO hielten in ihrer Diskussion fest, dass alle Akteure in der Region aufgefordert seien, sich mit den Herausforderungen, die aus der Einlagerung und geplanten Rückholung des Atommülls resultieren, zu beschäftigen. „Die Region muss in ihrer Infrastruktur, der regionalen Entwicklung und im Erhalt und Ausbau der Daseinsvorsorge gestärkt werden. Dafür sind Ideen und Kreativität gefordert. Die AWO will ihre Kompetenz hier gerne einbringen“, verdeutlicht Fersahoglu-Weber.
Die Asse-Infostelle und die Schachtanlage können besichtigt werden. <link http: www.bfs.de asse de info-asse info-asse_node.html>
www.bfs.de/Asse/DE/asse/info-asse/info-asse_node.html