Bürgermeister Pink besucht AWO-Arche-Tagesstätte

Bürgermeister Thomas Pink (2. v. r.) mit Mitarbeiterinnen und Besucherinnen und einem Besucher der AWO-Arche-Tagesstätte

Bürgermeister Thomas Pink (2. v. r.) mit Mitarbeiterinnen und Besucherinnen und einem Besucher der AWO-Arche-Tagesstätte

Wolfenbüttel. „Mir ist es wichtig, die Einrichtungen der Stadt kennenzulernen“, sagt Wolfenbüttels Bürgermeister Thomas Pink, als er der <link internal-link internen link im aktuellen>Tagesstätte der AWO-Arche einen Besuch abstattet. Ute, regelmäßige Besucherin der Tagesstätte für Menschen mit seelischen Erkrankungen, hatte den Bürgermeister auf einer Veranstaltung spontan zu einem Besuch der AWO-Einrichtung eingeladen, und genauso spontan hatte Thomas Pink zugesagt.

 

Nun sitzen Besucherinnen und Besucher der AWO-Arche, deren Mitarbeiterinnen und der Bürgermeister bei einem lockeren Tischgespräch am frühen Morgen beisammen. Ute nutzt die Gelegenheit, eine Zeitung zu präsentieren, die die Besucher der Arche seit kurzem herausgeben. „Selbstbewusst (und) Anders“ heißt sie und richtet sich an alle von Psychiatrie Betroffene, also auch an Angehörige und Betreuer. Sie liegt an öffentlichen Stellen im Landkreis Wolfenbüttel aus, erscheint vierteljährlich und steht jedes Mal unter einem anderen Motto wie beispielsweise „Glück“ oder „Licht und Schatten“. „Zurzeit suchen wir Sponsoren!“, richtet sich Ute an den Bürgermeister. „Wir auch“, bedauert das Oberhaupt der Stadt schlagfertig. Sie hat es wenigstens einmal versucht …

 

In die AWO-Arche-Tagesstätte kommen psychisch kranke Menschen, die einen äußeren Rahmen für die Gestaltung ihres Alltags brauchen. Als die Besucher aufgefordert werden, Beispiele für ihre gemeinsamen Aktivitäten zu nennen, kommt Schwung in die Frühstücksrunde, denn jeder kann etwas beitragen: „Nähwerkstatt!“ „Kochgruppe!“ „Tongruppe!“ „Holzwerkstatt!“ „Schwimmen!“ „Wellnesswochen!“

 

Carmen Lange-Homann, Gesamtleiterin der AWO-Arche mit den 3 Einrichtungen Kontaktstelle, ambulant betreutes Wohnen und Tagesstätte, erläutert, dass die Besucherinnen und Besucher der Tagesstätte hier trainieren, den Alltag zu organisieren. Dafür gebe es für jeden einen individuellen Hilfeplan. „Für manche ist es schon deshalb wichtig, zu uns zu kommen, damit sie wenigstens einmal am Tag warm essen, weil sie nicht in der Lage sind, sich selbst eine warme Mahlzeit zuzubereiten.“

 

Lange, traurige Geschichten hätten alle im Gepäck, sagt Lange-Homann. „Überforderung im Beruf, Kindheitstraumata, Missbrauch.“ Das Selbstvertrauen sei bei den Meisten auf der Strecke geblieben. Hier heißt es: die Betroffenen fachlich gut begleiten und Hilfen aufzeigen.

 

Platz ist in der AWO-Arche-Tagesstätte für 15 Besucher. Diese nutzen die Einrichtung nur über einen bestimmten Zeitraum. Jeder Einzelne kann den Zeitpunkt selbst bestimmen, an dem er sich sicher genug fühlt, um der Tagesstätte den Rücken zu kehren. „Sicherheit bieten diesen Menschen dann unsere beiden weiteren AWO-Arche-Einrichtungen, nämlich die Kontaktstelle und das ambulant betreute Wohnen“, erklärt Lange-Homann.