AWO zur Reform der Pflegeberufe

Braunschweig/Berlin. Heute verabschiedet das Bundeskabinett das Gesetz zur Reform der Pflegeberufe. Aus den eigenständigen Berufsausbildungen Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege wird eine einheitliche Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann. Mit der neuen Pflegeausbildung will die Bundesregierung den Pflegeberuf attraktiver machen. „Erfreulich ist, dass mit der Reform das Schulgeld für die neue Ausbildung aufgehoben wird. Genauso werden Anleitung und Begleitung der Schülerinnen und Schüler refinanziert“, erklärt der Vorstandsvorsitzende des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig, Rifat Fersahoglu-Weber. Diese Veränderungen seien gerade vor dem Hintergrund des massiven Bedarfs an Auszubildenden in diesem Bereich entscheidend.

 

„Es wird im weiteren Verlauf darauf ankommen, wie die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Ausbildung genau ausgestaltet wird. Wir werden auf Bundesebene auch den weiteren Gang der Reform konstruktiv und kritisch begleiten“, sagt Rifat Fersahoglu-Weber. Aus Sicht der Arbeiterwohlfahrt bleibe abzuwarten, ob die Altenpflege mit der neuen Berufsausbildung im gleichen Ausmaß wie heute Fachkräfte gewinnen könne. Denn bisherige Zahlen zeigten, dass in den Krankenhäusern die Pflegekräfte rund 30 Prozent mehr Gehalt als in der Altenpflege bekämen. „Die neue Ausbildung muss nun zu einer Angleichung der Gehälter in den Bereichen führen. Andernfalls droht eine Abwanderung von Fachkräften in die Krankenhäuser“, führt Fersahoglu-Weber aus.

 

Die AWO begrüße, dass durch die Reform ein direkter Zugang mit einem Hauptschulabschluss der 10. Klasse zur Pflegeausbildung besteht. So gingen keine potenziellen Fachkräfte verloren. „Sichergestellt werden muss in der Ausbildung, dass auch künftig die Spezifika der Altenpflege ausreichend vermittelt werden, um eine fachgerechte Versorgung älterer Menschen ohne Qualitätsverlust zu gewährleisten“, hebt Fersahoglu-Weber hervor. Die AWO werde deshalb genau darauf achten, in welche Richtung die Ausgestaltung der Ausbildung gehen wird.