Damit Hauptschule wieder Spaß macht

Schüler versuchen gemeinsam, eine große Holzwippe in der Waage zu halten. Dabei ist Team-Geist gefragt.

Schüler versuchen gemeinsam, eine große Holzwippe in der Waage zu halten. Dabei ist Team-Geist gefragt.

Braunschweig. „Förderung von Schulmotivation und sozialen Kompetenzen mittels erlebnispädagogischen Sozialtrainings“ – etwas sperrig klingt die Bezeichnung eines Projektes, das das AWO-peterscamp gemeinsam mit der Braunschweiger Hauptschule Sophienstraße begonnen hat. Einfacher ausgedrückt: Die Schüler sollen merken, dass es auch Spaß machen kann, zur Hauptschule zu gehen. Denn oft ist laut AWO-Erlebnispädagoge Nils Borkowski die Hauptschule jene Schulform, die Kinder nur ungern besuchen, weil sie ein Sammelbecken für diejenigen sei, die es anderswo nicht geschafft haben.

 

Nun nehmen die Schüler der 5. Klassen einmal monatlich an einem Sozialtraining des AWO-peterscamp teil und stellen sich Herausforderungen wie Klettern, Geocachen oder Gipfelwanderungen. „Diese Unternehmungen fördern die Konfliktfähigkeit der Schüler“, sagt peterscamp-Leiter Nils Borkowski. „Durch gemeinsame Erfolgserlebnisse finden sie auch besser den Zugang zum Schulalltag. Und sie lernen, Verantwortung zu übernehmen, da viele Übungen nur mit gegenseitiger Hilfe zu bewerkstelligen sind.“

 

Auch Lehrkräfte werden vom AWO-peterscamp begleitet: „Lösungsorientiertes Arbeiten mit herausfordernden Schülern“ heißt das Programm.

 

Stefan Behmer, Leiter der Hauptschule Sophienstraße, ist begeistert: „Danke, dass Sie dieses sagenhafte Projekt anbieten und danke an die Richard-Borek-Stiftung, die das Projekt unterstützt und möglich macht!“ Er habe sich bei der Grund- und Hauptschule Pestalozzistraße erkundigt, mit der das AWO-peterscamp ein ähnliches Projekt bereits seit geraumer Zeit durchführt. „Die Lehrer haben eine deutliche Veränderung bei den Schüler im Verlauf des Projekts feststellen können: Viele Schüler gaben sich zunächst cool, verweigerten sich, hatten möglicherweise Angst. Nun machen immer mehr mit, trauen sich mehr zu, übernehmen Verantwortung für einander.“

 

Die Klassen 5a und 5b der Schule Sophienstraße durchläuft das Training für 6 Monate, dann folgen die kommenden 5. Klassen für 12 Monate. Das Projekt ist einer großzügigen Förderung der Richard-Borek-Stiftung zu verdanken, die auch das Projekt des AWO-peterscamp mit der Hauptschule Pestalozzistraße unterstützt.