Wohlfahrtsverbände und deutscher Start-up-Sektor wollen gemeinsam innovative soziale Lösungen entwickeln

Berlin/Braunschweig. Gemeinsam haben fünf große Wohlfahrtsverbände (AWO, Caritas, Diakonie, DRK und ZWST), das Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND) und der Bundesverband Deutscher Startups (Star-tup-Verband) beschlossen, künftig stärker zusammen an innovativen Lösungen für die neuen  gesellschaftlichen Herausforderungen zu arbeiten. In einem ersten Schritt wurde ein gemeinsames Positionspapier entwickelt, das den Anspruch der unterzeichnenden Verbände verdeutlicht, innovative Lösungen entwickeln zu wollen, die der Gesellschaft zugutekommen.

Der AWO-Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler erklärt: „Neue Herausforderungen benötigen neue Lösungen und eben auch neue Kooperationen. In vorangegangenen gemeinsamen Projekten wurde deutlich, dass wir viel voneinander lernen können. Diesen Prozess des voneinander Lernens möchten wir noch intensivieren, um unsere verschiedenen Stärken erfolgreich zusammenzubringen.“

Rifat Fersahoglu-Weber, Vorstandsvorsitzender des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig, begrüßt diese Kooperation und sagt: „Wir haben mit der Förderung der Innovationskultur im Bezirksverband Braunschweig schon jetzt gute Erfolge erzielt. Die Zukunftsfähigkeit der Sozialwirtschaft hängt auch von der Weiterentwicklung sozialer Dienstleistungen ab.“ Der AWO-Bezirksverband Braunschweig hat als bundesweit erster AWO-Verband ein eigenes Innovationslabor geschaffen und gilt als Vorreiter in diesem Bereich.

Die engere Vernetzung der Wohlfahrtsverbände mit dem deutschen Start-up-Sektor dient dazu, neue Innovationsimpulse anzustoßen, die Innovationskraft des sozialen Sektors insgesamt zu stärken und damit einen effektiveren Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen zu leisten. Die unterzeichnenden Verbände wollen gemeinsame Themen identifizieren und daraus konkrete Handlungsbedarfe ableiten und bearbeiten. Im Rahmen der künftigen Zusammenarbeit sollen die verschiedenen Perspektiven, Kompetenzen, Herangehensweisen und Erfahrungen der etablierten Wohlfahrtsverbände und der Start-ups zusammengebracht werden, um gemeinsam innovative Angebote zu entwickeln. Im Fokus soll der fachliche Austausch zum Thema soziale Innovationen liegen. Eine entscheidende Rolle werden die stetige Rückkoppelung und Kommunikation mit den Mitgliedern der Verbände über die Bedarfe vor Ort spielen. 

Mit der Kooperation soll ein Prozess angestoßen werden, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Rahmenbedingungen für soziale Innovationen in Deutschland deutlich zu verbessern. So fordern die Verbände in ihrem Positionspapier vor allem, dass für gemeinsame Begegnungs- und Experimentierräume sowie für die Verbreitung von erfolgreichen innovativen Projekten mehr finanzielle Ressourcen bereitgestellt werden müssen. Nötig sind Förderprogramme, die der Besonderheit und den speziellen Bedürfnissen sozialer Innovationen gerecht werden, damit diese entwickelt, realisiert und skaliert werden können.