Führungskräfteforum: Nachhaltig in eine bessere Zukunft

Region Braunschweig. Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der vereinten Nationen verpflichtet alle Staaten der Welt dazu, den Hunger zu beenden, allen ein gesundes Leben zu ermöglichen, menschwürdige Arbeit zu fördern und dem Klimawandel entgegenzutreten.

Die AWO streitet seit jeher für eine solidarische und gerechte Gesellschaft und ist fest mit dem Gedanken der internationalen Solidarität verbunden. Deshalb unterstützt auch der AWO-Bezirksverband Braunschweig die Verwirklichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung und trägt damit zum sozialen und ökologischen Wandel bei. Um diese Ziele zu erreichen, führte der AWO-Bezirksverband ein digitales Führungskräfteforum zum Thema „Führung für Nachhaltigkeit“ durch.

120 Teilnehmer*innen erarbeiteten einen Tag lang gemeinsame Zukunftsideen. Moderiert wurde das Forum von Susanne Rodemann-Kalkan und Daniela Jahn von futurlabor - institut für systemische zukunftsgestaltung sowie Nadine Steinhardt, Projektleiterin  Nachhaltigkeit im Braunschweiger AWO-Innovationslabor.

Dreiklang Nachhaltigkeit

„Uns sind alle Aspekte der Nachhaltigkeit wichtig“, sagte AWO-Vorstandsvorsitzender Rifat Fersahoglu-Weber. „Als AWO wollen wir Klimaneutralität vorantreiben, stellen uns aber auch täglich die Frage: Wie können wir Armut und Hunger bekämpfen? Wenn wir das nicht angehen, gefährden wir den Frieden in Europa und der Welt.“

 

Praxisbeispiele


Nach einigen einführenden Kurzvorträgen und -interviews fanden sich die Teilnehmer*innen in Kleingruppen zusammen. Sie wurden von AWO-Mitarbeiter*innen aus ganz Deutschland geleitet, die bereits in ihren Arbeitsbereichen nachhaltige Projekte umgesetzt haben.

So berichtete beispielsweise Haustechnikter Boris Neumann aus einem Seniorenheim in Koblenz über Maßnahmen zur Eindämmung des Stromverbrauchs. Alle Glühbirnen wurden durch eingergiesparende Leuchtmittel ersetzt, was gleich zwei Verbesserungen zur Folge hatte: „Wir haben Energie eingespart, und die Beleuchtung war besser!“ Zudem wurden Bewegungsmelder eingesetzt.

Lale Vahabzada stellte den Braunschweiger Garten ohne Grenzen vor, der gleich 9 der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung anstrebt, zum Beispiel Bildung, Nutzung des Regenwassers und Verwendung saisonaler Lebensmittel.

Hauswirtschaftsleiterin Elke Alex aus Karlsruhe-Grünwinkel verblüffte mit der Erkenntnis, dass 50 Prozent des CO2-Ausstoßes ihres Seniorenzentrums von der Verpflegung ausgelöst worden war. Hier wurde gegengesteuert durch Reduzierung des Fleischanteils, Verzicht auf Convenience-Produkte, Verwendung von regionalen Lebensmitteln und Weglassen von Einwegverpackungen.

Selbstreflexion

In einer Selbstreflexionsphase konnte jede*r in weiteren Kleingruppen über Nachhaltigkeit am eigenen Arbeitsplatz nachdenken, einen Blick in eine nachhaltige Zukunft wagen und Schritte auf dem Weg dorthin formulieren, wie beispielsweise die Optimierung der Mülltrennung, das Bereitstellen von Finanzen, um Nachhaltigkeit in Schwung zu bringen, oder auch das Hinterfragen, wie nachhaltig vermeintlich nachhaltige Podukte wirklich sind.

Drehbuch für die Zukunft

Zum Schluss erhielten alle Teilneh-mer*innen die Aufgabe, ein kleines Drehbuch für den Weg in eine nachhaltige Zukunft zu entwerfen. Themen waren regionale und saisonale Ernährung, Papier sparen, bewusster Konsum, Ideenpool für Nachhaltigkeit, Verpflegungskonzept, messbarer ökologischer Fußabdruck, Einbeziehung aller Beteiligter in die Kommunikation über Nachhaltigkeit und gemeinsame Aktivitäten zur Förderung von Nachhaltigkeit.

„Ich bin überwältigt von den Anregungen“, sagte Rifat Fershoglu-Weber in seinem Schlusswort. „Jeder kann kleine Schritte gehen, das Große können wir gemeinsam bewältigen.“ Das Thema Nachhaltigkeit werde uns für die nächsten zwanzig, dreißig Jahre beschäftigen.

Fahrplan Nachhaltigkeit

Derzeit startet beim AWO-Bezirksverband Braunschweig ein Fahrplan Nachhaltigkeit für Maßnahmen der zunächst kommenden drei Jahre. Darin fließen die Ergebnisse des Führungskräfteforums ein. Gleichzeitig hat das Forum gezeigt, wie viele Ideen, den Arbeitsplatz nachhaltiger zu gestalten, in den Mitarbeiter*innen stecken. Alle sind aufgerufen zu überlegen, wo sie in ihrem Arbeitsalltag nachhaltiger handeln und kleine Schritte umzusetzen können, ohne auf Maßnahmen „von oben“ zu warten. Frei nach dem Motto der bundesweiten AWO-Nachhaltigkeitskampagne: "Wir arbeiten dran!"

 

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