AWO begrüßt Haushaltsentscheidung über Migrationsberatung für Erwachsene

Berlin/Braunschweig. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat beschlossen, die Mittel für die Migrationsberatung für erwachsene Zuwander*innen (MBE) auszubauen. Nachdem ursprünglich Kürzungen gedroht hatten, wertet die Arbeiterwohlfahrt die Entscheidung als positives Signal für eine vielfältige Gesellschaft.

 

„Diese Entscheidung stärkt nicht nur die Migrationsberatung für Erwachsene, sondern die vielfältige, interkulturelle Gesellschaft als Ganzes. Das ist ein sehr gutes Signal für das Einwanderungsland Deutschland“, sagt Rifat Fersahoglu-Weber, Vorstandsvorsitzender des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig und verweist auf den Beschluss der AWO-Bezirkskonferenz in Wolfsburg, in dem der Erhalt der Förderung gefordert wurde.

 

Noch im Mai hatte der Bundestag den Haushaltstitel – auch mit Blick auf die Folgen des Ukrainekriegs – um 8 Millionen Euro erhöht. Im Haushaltsplanentwurf für 2023 waren dann überraschend nur noch 57 Millionen Euro vorgesehen gewesen: 25 Prozent weniger als im Jahr 2022. In der Sitzung des Haushaltsausschusses wurde nun die Rekordsumme von insgesamt 81,5 Millionen bewilligt – 24 Millionen mehr als im Regierungsentwurf ursprünglich vorgesehen.

 

„Diese Mittel sind dringend erforderlich und mehr als sinnvoll eingesetzt. Eine Stabilisierung der Mittel für die MBE in den kommenden Jahren ist wünschenswert, damit die wichtige Aufgabe auch in Zukunft abgesichert werden kann“, sagt Rifat Fersahoglu-Weber.

 

Die Migrationsberatung richtet sich vorrangig an neu nach Deutschland zugezogene Aussiedler*innen und Ausländer*innen sowie an Geflüchtete mit sicherer Aufenthaltsperspektive. Mit der Beratung leistet die AWO einen wesentlichen Beitrag dazu, die Integration von Neubürger*innen in alle relevanten Bereiche unserer Gesellschaft zu fördern. Die AWO-Mitarbeiter*innen bieten hochqualifizierte Beratung und Unterstützung bei Arbeits-, Wohnungs-, Ausbildungssuche und Behördengängen an, beraten zu ausländischen Abschlüssen, vermitteln in Sprach- oder Integrationskurse und noch vieles mehr. Die Mitarbeitenden stehen aktuell auch den ukrainischen Geflüchteten mit Rat und Tat zur Seite, unterstützen die dringend benötigten einwandernden Fachkräfte bei ihren ersten Schritten und bleiben auch in der Pandemie für Ratsuchende zuverlässig erreichbar.

 

Bundesweit gibt es mehr als 1.300 Beratungsstellen, die AWO berät in mehr als 240 Beratungseinrichtungen in ganz Deutschland und so auch in Braunschweig.