AWO-Jugend- & Erziehungshilfen: Wohnangebot für junge Menschen zur Perspektivklärung

Das Wohnangebot zur Perspektivklärung mit 5 Plätzen befindet sich in Goslar, zentrumsnah in einem Wohngebiet im Stadtteil Jürgenohl. Es richtet sich an junge Menschen, die zum Zeitpunkt der Aufnahme zwischen 12 und 17 Jahren sind, aus den Städten und Landkreisen Goslar, Helmstedt, Wolfenbüttel, Salzgitter und Hildesheim kommen und durch die bestehenden Jugendhilfeangebote (vorrübergehend) nicht hinreichend versorgt und geschützt werden können beziehungsweise diese nicht annehmen wollen.

Die jungen Menschen werden im stationären Wohnangebot versorgt, bis sich ihre Notsituation aufgelöst hat und die weitere Perspektivklärung des jungen Menschen angebahnt beziehungsweise umgesetzt ist.

 

 

Zielsetzung und pädagogische Schwerpunkte

 

Vorrangiges Ziel ist es, durch die pädagogisch niederschwellige, aufsuchende sowie flexibel-modulare Ausrichtung des Konzepts Betreuungsabbrüche abzuwenden. Es geht also um die erfolgreiche (Re-)Integration der jungen Menschen in das jugendhilfliche Versorgungssystem.

 

 

Kooperation mit Systemsprengerverbund Braunschweig/Wolfenbüttel

 

Bei Aufnahme eines jungen Menschen in das Wohnangebot wird ein*e Pat*in (pädagogische Fachkraft) eines regionalen ambulanten Jugendhilfeträgers aus dem Systemsprengerverbund Braunschweig/Wolfenbüttel konzeptionell wie regional zielorientiert ausgewählt und zugewiesen. Die/der Pat*in begleitet den Fall dann ab dem ersten Tag der Maßnahme, bahnt eine Vertrauensbeziehung zum jungen Menschen an, steht im wöchentlichen direkten Kontakt mit dem jungen Menschen sowie dem stationären Wohnangebot und intensiviert ihre/seine aufsuchende Arbeit bei schwierigen Maßnahmeverläufen wie beispielsweise längerer Abgängigkeit des jungen Menschen.

 

 

Gesetzliche Grundlagen

§§ 34, 35a, 41, 42 SGB VIII

 

 

„Dynamite“ - wissenschaftliche Begleitforschung durch die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Wolfenbüttel

Das Konzept des Wohnangebots zur Perspektivklärung sowie dessen Umsetzung wird im Rahmen einer dreijährigen wissenschaftlichen Begleitforschung seit Frühjahr 2023 durch Prof. Dr. Timo Schreiner (Professur für Kinder- und Jugendhilfe, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Wolfenbüttel https://www.ostfalia.de/cms/de/pws/schreiner/ ) evaluiert.

 

Die Begleitforschung zielt dabei insbesondere auf drei Ebenen beziehungsweiseTeilprojekte:
 

a) Inter-Kommunale-Träger-Kooperation:

Organisationale Perspektiven der interkommunalen Kooperation sollen beleuchtet werden.

 

b) Sichtweisen und Deutungsmuster der Jugendlichen:

Perspektiven und Deutungsmuster der Jugendlichen werden in den Blick genommen und einer rekonstruktiven Analyse zugänglich gemacht.

 

c) Fallentstehung und Beschreibung:

Der Prozess der organisationalen Definition eines „Falles“ und die weitere Bearbeitung hiermit bildet das Zentrum des dritten Teilprojekts.

Das Forschungsprojekt wird finanziell unterstützt von:

Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz

Kroschke Kinderstiftung

Sparkassenstiftung Goslar/Harz

Landkreis Helmstedt

Landkreis Hildesheim