Projekte im Ideenentwicklungsprogramm seit 2017

Projekte im 3. Ideenentwicklungsprogramm (2021/2022)
Thema: Ideen für nachhaltige Entwicklung

Der dritte Ideenwettbewerb im AWO-Innovationslabor stand unter dem Motto „Ideen für nachhaltige Entwicklung“. Gesucht wurden Ideen zu sozialen Dienstleistungen, die eine nachhaltige Entwicklung fördern.

 

Acht nachhaltige Ideen wurden eingereicht, vier davon zur Teilnahme an unserem Ideenwettbewerb ausgewählt. Der Ideenwettbewerb endete mit einem hybriden Pitch, also einem Veranstaltungsformat, an welchem sowohl präsent als auch digital teilgenommen werden konnte. Drei Ideen wurden durch die Jury für die Weiterarbeit im Ideenentwicklungsprogramm ausgewählt.

Informationen in Einfacher Sprache

Raoudha Dhibi (Ehrenamtliche) und Karin Gellert aus der Migrationsberatung wollen Migrant*innen den Zugang zur deutschen Sprache aber auch zu Themen des alltäglichen Lebens mit Hilfe von Informationen in einfacher deutscher Sprache erleichtern. Sie wollen damit echte Teilhabe ermöglichen.  Die Informationen werden auf einer Webseite allen Interessierten zur Verfügung gestellt. Die Texte werden selbst erstellt oder auf vorhandene Texte verwiesen.


Die Projektmitarbeiterinnen wählen Themen gemeinsam mit Migrantinnen und Beratungsstellen aus und koordinieren die Erstellung der Texte. Diese werden vor der Veröffentlichung durch ehrenamtliche Migrantinnen auf ihre Verständlichkeit geprüft. Bei der Gestaltung der Webseite stehen die Nutzerfreundlichkeit und ein zielgruppengerechter Aufbau im Vordergrund. Im Oktober 2022 haben Raoudha und Karin einen Projektauftrag erhalten und sich für eine Förderung durch das Förderprogramm Soziale Innovation – Projekte beworben.

Alpaka-Begegnungsprojekt

Ellen Arndt, Einrichtungsleiterin des AWO-Wohn- und Pflegeheims Im Kamp, und Sabine Resch-Hoppstock, stellvertretende Vorsitzende des AWO-Ortsvereins Wolfenbüttel, wollen die positiven Wirkungen von Interaktionen mit Alpakas den verschiedenen AWO-Klientengruppen stabil zugänglich machen. Dazu wollen sie generations- und gruppenübergreifende Kontakte mit Alpakas ermöglichen. Die Menschen kommen dabei zu den Alpakas, aber die Alpakas kommen auch direkt zu den Menschen (beispielsweise Besuche in den Einrichtungen).

 

Ihre große Vision ist der Aufbau eines nachhaltigen inklusiven AWO-eigenen Begegnungshofes. Zum gemeinsamen Leben und Arbeiten dort sollen Arbeitsmarktprojekte, Ausbildungsmöglichkeiten, ein Hofladen, Seminar- und Übernachtungsbetriebe, eine Tagespflege und Kitagruppen gehören. Im ersten Schritt werden nun Kooperationsverträge mit Alpaka-Farmen geschlossen um all unseren Kunden passgenaue Alpaka-Kontakte vermitteln zu können. Hierbei wird getestet, wie hoch das Interesse unserer Kunden an Alpakas ist und wie unsere Kunden von den positiven Effekten des Kontakts profitieren können. Bei positivem Ergebnis geht das Projektteam in die Planung des AWO-Alpaka-Begegnungshofes.

Aufmöbeln von Rebecca Ohm und Raffael Mero (vorzeitig beendet)

Rebecca Ohm und Raffael Mero, Mitarbeiter*innen der AWO-Jugend- & Erziehungshilfen, wollten mit ihrer Idee „Aufmöbeln“ eine Kreativwerkstatt für Möbel aufbauen. In dieser sollten Interessierte die Möglichkeit haben, alten Möbeln zu neuem Leben zu verhelfen, anstatt sie einfach wegzuwerfen. Dabei sollten nach dem Prinzip einer Fahrradselbsthilfewerkstatt mit der Unterstützung von Expert*innen vor Ort ganz neue Verbindungen zum Beispiel zwischen Jugendlichen und Senior*innen entstehen. So wollten sie der zunehmenden Entfremdung und der Wegwerfgesellschaft entgegenwirken.
 

Leider haben sich Rebecca und Raffael noch vor der Zwischenevaluation entschieden, ihr vielversprechendes Projekt zu diesem Zeitpunkt nicht weiterzuführen. Ein späteres Wiederaufnehmen der Idee ist allerdings nicht ausgeschlossen.

Projekte im 2. Ideenentwicklungsprogramm (2019/2020)

Insgesamt wurden vier AWO-Teams und zwei Teams der Diakonie für die Arbeit im Innovationslabor ausgewählt. Für die Diakonie hatte das Innovationslabor 2019 einen eigenen Ideenwettbewerb ausgerichtet. Ziel war es, im Innovationslabor gemeinsam soziale Innovation zu fördern und dafür über die Verbandsgrenzen hinaus zusammenzuarbeiten.

 

Die folgenden Projekte haben unser Ideenentwicklungsprogramm 2019/2020 erfolgreich durchlaufen. Sie werden nun außerhalb des Innovationslabors in den zuständigen Geschäftsfeldern weiterentwickelt, und es wird die Erprobung beziehungsweise Umsetzung geplant.

Die Flexbetreuung – (ver-)BINDUNGen bauen zwischen Kind, Eltern und Erzieher*innen

von Sabrina Podyma und Nina Schultz, Mitarbeiterinnen in der stationären Jugendhilfe

 

Mit diesem Projekt soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erhöht werden. Durch die Flexibilisierung von Betreuungszeiten und Familienzeit in der Einrichtung werden Familien mit besonderen Bedürfnissen gestärkt und neue Wege in der Kinderbetreuung gegangen. Als betriebsinterne Betreuungsmöglichkeit für die Kinder von AWO-Mitarbeiter*innen wird die Attraktivität der AWO als Arbeitgeber gestärkt. Geplant ist die Umsetzung des Konzepts in einer neuen Kita auf dem AWO-Kampus in Querum. Hier läuft im November 2022 die vertragliche Gestaltung zwischen dem Bezirksverband und der Stadt Braunschweig.

 

Mehr Infos zu diesem Projekt gibt es hier

Projektzusammenfassung als PDF

Abschluss-Pitch des Teams als Video auf YouTube

Schulpraktikumswochen mit Konzept – „Werde auch du ein Pflegeheld!"

von Julia Sertl und Yasmin Krüger aus dem Wohn- und Pflegeheim Königslutter

Schülerpraktikant*innen sollen einen tieferen Einblick in den Beruf der Pflege bekommen, indem sie aktiv am Pflegealltag beteiligt werden. Die Praktikumswochen in Wohn- und Pflegeheimen sollen dabei effizienter genutzt und Mentor*innen, Schülerpraktikant*innen sowie Azubis besser miteinander vernetzt werden.
 

Dazu wurde eine Pflege-Lerntasche entwickelt, mit der praktische Lerninhalte vermittelt werden. Die Anleitung von Schülerpraktikant*innenn kann mit den Anleiterzeiten der Azubis gekoppelt werden, so dass Azubis ihr bereits vorhandenes Wissen an die Schülerpraktikant*innen weitergeben können.
 

Schüler*innen sollen durch die positiven Lernerfahrungen im Praktikum überzeugt werden, eine Ausbildung zur Pflegefachkraft bei der AWO zu absolvieren. Mittlerweile ist die Pflegelerntasche in allen unseren AWO-Wohn- und Pflegeheimen etabliert. Eine Erweiterung der Tasche für Azubis der generalisierten Ausbildung ist geplant.

 

Mehr Infos zu diesem Projekt gibt es hier

Projektsteckbrief als PDF

Abschluss-Pitch des Teams als Video auf YouTube

Projekte unserer Partnerin Diakonie in Niedersachsen

Familie üben: Aktivierendes Familientraining im stationären Kontext
von Lina Philipps und Dieter Helbig, Elisabethstift, Jugendhilfe der Diakonie aus Salzgitter

Familien sollen die Chance bekommen Herausforderungen im Alltag gemeinsam zu meisten, statt Kinder aus "Problemfamilie" herauszunehmen. Familien sollen durch Beratung gestärkt werden und in die Lage versetzt werden, ihren Alltag wieder selbst in die Hand zu nehmen. Denn das Herausnehmen von Kindern aus den Familien kann zwar kurzfristig den Familienalltag entlasten, für die Kinder bedeutet der Ortswechsel oft jedoch zusätzlichen Stress. Da der Umgang miteinander nicht weiter erlernt wurde, ist auch die Rückführung der Kinder in die Familien schwierig.

 

Die Idee soll Familien ermöglichen, zusammenzubleiben und in dafür vorgesehenen Räumlichkeiten ihren Alltag gemeinsam zu erleben. Ausgebildetes Personal begleitet und berät die Familie vor Ort. So erfahren die Eltern Selbstwirksamkeit, können Lösungen für Probleme vor Ort direkt mit der unterstützenden Person erarbeiten, und durch die Anleitungen und das Feedback kann die Elternkompetenz gestärkt werden.

 

Hier finden Sie den Ideensteckbrief 

Dorfschwester 2.0

von Stephanie Dix-Lang und Claudia Möller, Agaplesion

Die Idee von Dorfschwester 2.0 ist die Einrichtung einer telemedizinischen Versorgung in der Region Holzminden. Damit soll die Gesundheitsversorgung von vor allem älteren Personen im ländlichen Raum gesichert werden. Die Dorfschwester 2.0 könnte eine Erstversorgung und andere medizinisch-pflegerische Grundleistungen übernehmen und bei Bedarf die/den Hausärztin/-arzt per Videosprechstunde hinzuziehen. Geplant ist dazu eine eigene Räumlichkeit, in welcher der Kontakt zwischen der Dorfschwester und den Patientinnen und Patienten stattfinden kann. Als erster Schritt soll das Projekt im Januar 2021 mit einem "Medizimmer" in Räumlichkeiten eines ambulanten Pflegedienstes oder einer Altenpflegeeinrichtung starten.

 

Hier finden Sie den Ideensteckbrief
Hier finden Sie den Abschluss-Pitch des Teams als Video.

Weitere Projektideen (2019/2020)

Telemedizin

von Tobias Steinmann und Lennart Helm, Einrichtungsleiter von AWO-Wohn- und Pflegeheimen in Königslutter und Braunschweig

Die Idee ist nicht komplett neu: Virtuelle Arztbesuche sollen auf digitalem Wege in Wohn- und Pflegeheimen ermöglicht werden. Dafür bedarf es einer entsprechenden Infrastruktur vor Ort in der Einrichtung und bei den (Haus-)Ärztinnen und -ärzte in Form von Hard- und Software. Und dafür bedarf es dem Willen zur Umsetzung in den Einrichtungen und bei den Ärztinnen und Ärzten. Letzteres bildet gleichzeitig die größte Herausforderung für das Projekt.

 

Das Team war bis zum letzten Workshop dabei und hat sich dort entschieden das Projekt zu beenden. Denn inzwischen hat sich durch ein Projekt der AOK Niedersachsen und des niedersächsischen Sozialministeriums, dem Projekt Videosprechstunde, die Lage deutlich verändert. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wurde durch ein gefördertes Programm im Prinzip das bereits umgesetzt, was das Team geplant hatte. Die technischen Voraussetzungen für virtuelle Arztvisiten sind nun in allen unseren Wohn- und Pflegeeinrichtungen vorhanden. Eine große Hürde bleibt die Bereitschaft der Ärztinnen und Ärzte, virtuelle Visiten durchzuführen.

Kooperatives Wohnprojekt

von Michael Jester aus der Jugend- und Erziehungshilfe der AWO

Die Idee war eine Wohngemeinschaft zu gründen, in der verschiedene Menschen – Familien, Seniorinnen und Senioren, Jugendliche – zusammenleben. Die Menschen und Familie leben in unterschiedlichen, kleineren Wohneinheiten in einem größeren Gebäudekomplex. Es gibt gemeinschaftliche Flächen wie Küchen, Garten, Aufenthalts- und Hobbyräume. Die Bewohner/-innen unterstützen sich gegenseitig und – und das war die besondere Herausforderung – die Gemeinschaft trägt einige Plätze der Jugend- und Seniorenhilfe. Pädagogische Fachkräfte unterstützen die Gemeinschaft, sind Ansprechpartner/-innen und schlagen mit Quartiersarbeit eine Brücke in die Nachbarschaft. Ziel war es Isolierung wirksam zu begegnen, durch das Gemeinschaftsgefühl die Selbstwirksamkeit und das Selbstbewusstsein des Einzelnen zu stärken.

 

Die Idee hing unter anderem an einer Immobilie für das Wohnprojekt. Im Ideenentwicklungsprozess stellte sich bald heraus, dass es schwierig werden würde diese zu finden und zu finanzieren. Eine Umsetzung wäre mit Einbußen in der Raumgestaltung, vor allem bei Gemeinschaftsräumen, einhergegangen. Dass das Wohnprojekt heruntergebrochen werden müsste, bestätigte sich auch im Feedback in der Zwischenevaluation im Februar 2020. Michael sah damit keine Umsetzungschancen mehr für seine Ursprungsidee und entschied sich den Ideenentwicklungsprozess im Innovationslabor nicht mehr weiter zu verfolgen. 

Projekte im 1. Ideenentwicklungsprogramm (2017/2018)

Im September 2017 rief das Team des AWO-Innovationslabors zum ersten Ideenwettbewerb unter unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf. Alle konnten mitmachen und eine Idee für eine neue soziale Dienstleistung einreichen. Alle Ideen waren erwünscht, egal wie groß oder ausgereift sie waren.

Schnell wurde deutlich, dass diese Gelegenheit einen Nerv getroffen hatte. Sechzehn tolle Ideen wurden eingereicht. In einer Online-Abstimmung wurden dann zwölf Ideen ausgewählt und in einem öffentlichen Pitch dem Publikum und einer Jury vorgestellt. Im Pitch wurden schließlich acht Ideen für den ersten Ideendurchlauf der AWO Braunschweig auserkoren.

Von Januar 2018 bis August 2018 entwickelten die Teams ihre Ideen mit viel Eigeninitiative und mit der Hilfe von regelmäßigen Workshops, Coachings, Mentoren und Fachberatern weiter. Im September 2018 wurde in Abschlussgesprächen über die Umsetzung der sieben Projekte entschieden, die das AWO-Innovationslabor verlassen haben und in ihren Geschäftsbereichen weiter bearbeitet werden.

KiMoPic
mit Astrid Weinrich und Sandra Heidmann

KiMoPic sind kurze Erklärfilme, welche die Abläufe im Kindergarten prägnant und verständlich darstellen. Die sich wiederholenden Ereignisse bzw. der Tagesablauf (Bringen, Holen, Eingewöhnung etc.) werden durch Filme abgebildet und tragen zu einem besseren Verständnis der Abläufe bei den Eltern bei.

Medienwelt
mit Claas Wiechmann

Videoprojekte wie beispielsweise „Roadmovies“ als pädagogische Angebote für Zielgruppen aus dem Bereich Jugendhilfe und perspektivisch für weitere Zielgruppen wie Senioren, die einen positiven Zugang zu Medien wie Video und Foto und den kreativen Umgang mit Medien fördert.

AWO-App
mit Besart Lahu und Martyna Chromik

Die AWO-APP mit ihren verschiedenen Funktionen bietet einen neuen, digitalen und barrierefreien Informations- und Kommunikationskanal für AWO-Mitarbeitende, AWO-Mitglieder und die Öffentlichkeit. 

Kochfreu(n)de
mit Martin Stützer, Frieda Haberlach und Alena Timofeev

Im Kulturpunkt West der Stadt Braunschweig soll ein Gastronomiebetrieb als Beschäftigungsprojekt entstehen, in dem vorwiegend Speisen aus osteuropäischen Ländern angeboten werden und Migrantinnen und Migranten sowie Menschen mit Handicaps in Küche und Service arbeiten, ausgebildet werden und Berufserfahrung sammeln.

Inklusions-Café
mit Mario Schütz

Ein Inklusions-Café in Vechelde soll sowohl Teilhabe an Arbeit für Menschen mit Handicap als auch Teilhabe an der Gesellschaft für die Bewohner*innen aus dem Wohn- und Pflegeheim und dem Betreuten Wohnen ermöglichen, in dem es diese motiviert die Einrichtung zu verlassen und einen Ort der Begegnung schafft.

AWO-plus-Wohnprojekt
mit Kerstin Metke und Jessica Reinecke

Ein neues Wohnprojekt bietet jungen, pflegebedürftigen Menschen einen Ort, an dem sie ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen können, altersgerechte Angebote bekommen und eine aktive Tagesgestaltung mit Angehörigen, Partnern und Freunden möglich ist.

Ausbildung & Wohnen
mit Vera Kimpel und Anne Dahlke

Ein modernes Schulungszentrum mit zeitgemäßer, technischer Ausstattung kombiniert mit ansprechendem, bezahlbarem Wohnraum bietet Auszubildenden der Altenpflege einen Ort zum Leben und Lernen, für Austausch und Gemeinschaft. Getreu dem Motto: Lernen. Leben. Lachen!